Brera-Viertel von Alt-Meistern zu Jung-Designern

Vom Bohéme Viertel zum Gallerie und Design District

Pinacoteca Brera in Mailand Foto: Dimitris Vetsikas

Das traditionelle Künstlerviertel Brera ist vor allem von den Kunst-Studierenden geprägt. Denn hier findet sich die Accademia di Belle Arti und die Welt berühmte Pinacoteca di Brera.

Die Straßen im Brera-Viertel sind stets belebt mit ihren Cafes und Bars. Somit spielt sich ein Teil des Lebens auf den Straßen ab. Einst war Brera das „Bohéme-Viertel“ Mailands. Denn Maler, Schriftsteller und Künstler jeder Art liebten dieses Viertel, diskutierten und philosophierten in Literaturcafés.

Doch in dem ehemaligen Künstlerviertel ist es immer schicker und teurer geworden. Galerien und Designer prägen heute mit das Bild des Viertels. Dabei entstand eine muntere Mischung aus edlen Kunst- und Antiquitätengeschäften, Trödlern, Boutiquen und Lebensmittelhändlern. Zwischen der Via Madonnina und der Via Fiori Chiari drängeln sich Nachtbummler zwischen Verkaufsständen mit Schmuck und unzähligen Tischchen von Handlesern und Kartenlegern.

Pinacoteca di Brera

Mailands Museen gehören zu den schönsten in Italien. Dazu gehört zweifelsohne die Pinacoteca di Brera. Dort sind viele der bedeutendsten Kunstwerke Italiens ausgestellt. Darunter Meisterwerke führender italienischer Künstler vom 13. bis 20. Jahrhundert, die chronologisch angeordnet sind. Dabei stechen wohl die Kunstwerke der „Tote Christus“ von Mantegna um 1480 und von Raffael „Die Vermählung Mariä“ am meisten hervor.

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In diesem offiziellen Video der Pinacoteca di Brera bekommt man einen Eindruck von den Kunstsammlungen, den 31 Räumen, der Architektur der Pinacoteca. 

Darüber hinaus zeigt die Sammlung Jesi Werke des 20. Jahrhunderts, vorwiegend aus der Zeit zwischen 1910 und 1940. Zum Beispiel Werke von Modigliani, Boccionis oder Carlo Carrás.

Eintrittskarte für die Pinakothek (ohne Anstehen) und Infos zu Öffnungszeiten, wie man mit der Metro dorthin kommt und was man beachten sollte.

Alles über die Pinacoteca di Brera gibt es hier auf der offiziellen Webseite der Pinakothek (italienisch und englisch). Dort findet man auch alle Informationen zu aktuellen Ausstellungen und Ankündigungen.

Gentile Bellini: Die Predigt des hl. Markus in Alexandria, Ägypten in der Pinacoteca di Brera im Brera-Viertel

Gentile Bellini: Die Predigt des hl. Markus in Alexandria, Ägypten – Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9709622

In der Pinakothek befindet sich auch das Bild „Der Kuss“ (Il baccio) von Francesco Hayez (1859). Nach der Vereinigung Italiens 1861 war das Gemälde äußerst populär.

Der Kuss (Il bacio) von Francesco Hayez

Der Kuss (Il bacio) von Francesco Hayez


Die Pinacoteca hat aus dem „Kuss“ von Hayez das humorvolle Video Kissmebrera gemacht. 

Accademia di Belle Arti

Im Erdgeschoss des Palazzo Brera befindet sich die Accademia di Belle Arti (Akademie der schönen Künste), die 1776 gleichzeitig mit der Pinakothek gegründet wurde.


In diesem Video erzählen Studenten der Accademia di Belle Arti von ihrem Studium und ihren jeweiligen Vorstellungen. 

Es waren die Jesuiten, die auf der Stelle des alten „Klosters der Gedemütigten“ 1591 den Brera-Palast errichten ließen. Dort, in der Mitte des rechteckigen Hofs, erhebt sich das Standbild Kaiser Napoleons I, Werk des Bildhauers Antonio Canova.

Brera-Viertel als Design District

Brera Design District ist der wichtigste Distrikt in Italien zur Förderung von Design. Dabei promoten die Organisatoren vor allem Geschäfte im Möbel-Sektor und im Industrie-Design. Infolge der Wahl des Stadtteils profitieren sie von den künstlerischen Ressourcen des Brera-Viertels.


Das Video gibt einen Einblick in die Brera-Design-Week 

Im schicken Brera-Viertel findet man den verwilderten Skulpturen Garten an der Via Borgonuovo. Dort, unter der mächtigen Glyzinie an der Via Circo, haben früher die Gäste einer Trattoria gesessen; heute gehört der Hof einer Bank.


Während der Brera-Design-Week verwandelt sich der Distrikt in einen lebendigen Design-Marktplatz. Dann gibt es Design-Objekte in den Straßen oder den Läden zu sehen.

Über Bernd Kulow
Der Autor dieser Webseite - Bernd Kulow - ist Journalist, Fotograf und Videofilmer, jetzt in Freiburg. Er hat für dpa, DIE ZEIT, stern, FR sowie für Hörfunk und Fernsehen gearbeitet. "Mailand hat bereits sehr früh starke Faszination auf mich ausgeübt. Ich danke allen, die über die Werbebanner und -links auf mailand.de bestellen. Damit unterstützen Sie meine Arbeit für diese Webseite".

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