Castello Sforzesco

Vorbild für den Kreml

Castello Sforzesco Foto: Bernd Kulow

Das Castello Sforzesco gilt als eine der Sehenswürdigkeiten Mailands. Vor allem wegen der Museen im Schloss und dem sich anschließenden Landschaftsgarten lohnt sich der Besuch.

Ein Blitz schlug 1521 in den Turm Il Filarete ein. Dabei explodierten über 100.000 Kilo Schießpulver. Der zentrale Burgturm wurde erst 1905 nach den Originalplänen wieder aufgebaut. Doch bereits 1447, knapp 80 Jahre nach Fertigstellung der Burg, wollte die damalige Regierung die Burg insgesamt zerstören. Teile der Burg wurden tatsächlich geplündert und nieder gerissen.

Doch der neue Herzog von Mailand, Francesco Sforza, ließ die Burg wieder aufbauen. Daher der Name „Castello Sforzesco“. Die Sforza führten ein rauschendes Leben hinter den dicken Mauern. So abgeschirmt fühlten sie sich offenbar geschützt und sicher.

Der Ursprung der Burg hingegen geht zurück auf Galeazzo II Visconti, der die Burg von 1358 an in zehn Jahren errichten ließ. Die Visconti wählten das Schloss zu ihrer Residenz.



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Die italienischen Baumeister des Kreml orientierten sich offenbar am Castello Sforzesco. Auch wenn die dekorativen Elemente am Kreml die Ähnlichkeiten auf dem ersten Blick nicht erkennen lassen.

Glanzzeit mit Leonardo da Vinci

Die Glanzzeit erlebte das Castello indes unter Ludovico il Moro. Der Herrscher holte Leonardo da Vinci an seinen Hof. So konnte Leonardo mehrere Säle des Palastes ausmalen. Sein bekanntestes Werk in der Burg befindet sich im Sala delle Asse, fertig gestellt von Leonardo 1498.

Doch später verkam die Burg zum Symbol für Tyrannei und Fremdherrschaft. Denn die Franzosen besetzten die Residenz. Später brachten die Spanier Tausende von Soldaten in dem Palast unter und schließlich nahmen die Österreicher die Burg als Ausgangsort, um Mailand 1848 zu beschießen.

Museen in der Burg

Heute dagegen beinhalten die Festungsmauern städtische Museen. Pinakothek und Skulpturensammlung des Museo d`Arte Antica. Die Höhepunkte: Leonardo da Vincis ausgemalte „Sala delle Asse“ und die unvollendete „Pietá Rondanini“ von Michelangelo.

Der Sala delle Arte ist seit Mai 2019 wieder für das Publikum geöffnet. Die Restauration der Werke Leonardo da Vincis ist abgeschlossen. Von einer Plattform aus kann man nun Zeichnungen im Detail erkennen. Zudem erklärt eine Multimedia Installation die Werke Leonardo da Vincis.

Das Beste von Mailand sehen

Im Museo Archeologico, in den Kellergewölben der Zitadelle, ist vor allem die Ägyptische Abteilung einen Besuch wert. Zudem kann man über 600 Exponate im Museum für Musikinstrumente bewundern. Mit den historischen Instrumenten bekannter Konstrukteure gehört das Museum zu den bedeutendsten dieser Art in Europa.


Dies Video gibt einen Einblick vor allem in das Raccolte D´Arte Antica.

Im Parco Sempione Ruhe finden

Wer das Castello durch die Porta del Barco verlässt, dem bietet der Parco Sempione die Chance sich von der lauten Stadt zu erholen. Hier spielen Kinder oder verbringen Mailänder die Abende mit Freunden. Der Park wurde 1893 im Stil eines englischen Landschaftsgarten angelegt. Ein Spaziergang durch den Park führt bis hin zum Arco della Pace.

Arco della Pace Foto: Dimitris Vetsikas

Der Arco della Pace, der Friedensbogen, wurde 1838 in Erinnerung an den Friedensschluss der europäischen Großmächte (1815) eingeweiht. Ein Aufzug fährt 24 Meter hoch zur riesigen bronzenen Friedensgöttin auf ihrem Sechsspänner.

Palazzo dell´Arte

Im Parco Sempione befindet sich der Palazzo dell´Arte. Hier finden Architektur- und Designausstellungen statt. Damit bietet der Besuch des Castello Sforzesco einen modernen Höhepunkt. Denn der Palazzo dell´Arte beherbergt die Mailänder Triennale. Diese internationale Ausstellung zieht Besucher aus aller Welt an.



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Über Bernd Kulow
Der Autor dieser Webseite - Bernd Kulow - ist Filmemacher in Freiburg und Basel. www.mango-film.de Als Journalist hat er für dpa, DIE ZEIT, stern, Frankfurter Rundschau sowie für Hörfunk und Fernsehen gearbeitet. "Mailand hat bereits sehr früh starke Faszination auf mich ausgeübt, wie Italien insgesamt."

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